Lapp kauft in Brasilien und China zu 

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Lapp, der Anbieter von Kabel- und Verbindungstechnologie, hat in den vergangenen Wochen gleich zwei M&A-Deal abgeschlossen. Und diese in zwei ganz unterschiedlichen Hemisphären. Zum einen hat das deutsche Familienunternehmen den brasilianischen Verbindungstechnikspezialisten Eurocabos Materiais Elétricos Ltda. mit Sitz im brasilianischen São Paulo zu 100 Prozent übernommen. Bereits einige Wochen zuvor, meldete das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart, dass die Cableforce Electronics Co., Limited ebenfalls Teil von Lapp wird. Cableforce Electronics, ein Spezialist für Rundsteckverbinder, sitzt wiederrum Dongguan-City in der Nähe von Shenzhen in China. Auch beim diesem Deal übernimmt Lapp alle Gesellschafteranteile.  

Das chinesische Unternehmen wurde 2015 gegründet, hat mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist laut Lapp seit dessen Entstehung ein Partner des deutschen Familienunternehmens. Für Matthias Lapp (Bild), der das Unternehmen in dritter Generation führt, ist China laut Pressemitteilung einer der wichtigsten Wachstumsmärkte. Cableforce habe dort über die vergangenen 10 Jahre eine „beeindruckende Marktposition, ein umfangreiches Portfolio und hohe Engineering-Kompetenz im Bereich Rundsteckverbinder aufgebaut“, so der Lapp-CEO. Sein Unternehmen ist seit 2003 vor Ort in China aktiv. Neben der Zentrale in Shanghai hat Lapp auch zwei Produktionsstätten in China.  

Lapp auch in Brasilien mit Übernahme 

Kurz nach der Bekanntgabe des Deals in China wurde öffentlich, dass das deutsche Familienunternehmen auch am M&A-Markt in Brasilien einen Deal einfädelte. Eurocabos Materiais Elétricos gehört seit Anfang Juli zu Lapp. Knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen mit Sitz in São Paulo. Eurocabos ist seit der Gründung 2001 auf den Vertrieb von Elektrokabeln und Zubehör für die Industrieautomation spezialisiert.  

Der neue Eigentümer Lapp wurde 1959 vom Ehepaar Ursula Ida Lapp und Oskar Lapp in Stuttgart gegründet. Matthias Lapp, der heute die Geschicke des Unternehmens führt, ist der älteste Enkel der Gründerin. Er übernahm den Vorstandsvorsitz der Lapp-Gruppe im Oktober 2022. Das Unternehmen erreichte 2023/24 einen Umsatz von knapp über 1,8 Milliarden Euro. Rund 5.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in über 80 Ländern für das Familienunternehmen.  

Hat Internationalen Journalismus in Magdeburg studiert. Schrieb schon davor für die Südwest Presse in seiner Heimat Ulm. Sammelte zudem Auslandserfahrung bei der Allgemeinen Zeitung in Windhoek, Namibia, sowie bei Kwanza TV in Daressalam, Tansania. Seit 2017 Redakteur bei F.A.Z. BUSINESS MEDIA und Mitglied im Redaktionsteam des wir-Magazins.