Ich stecke derzeit mitten in meiner Masterarbeit zum Thema Nachfolge und Mediation. Mein Ziel ist es, Prävention zu betreiben: vorzubeugen, dass Unternehmer und ihre Nachkommen nicht das Unternehmen ruinieren, weil sie die Nachfolge nicht schaffen. Ich selbst hatte mit meinem Vater auch Probleme, aber wir haben es geschafft. Ich sehe allerdings viel Leid bei meinen Kunden, viele davon Familienunternehmen in der Schweiz und in Österreich. Worauf kommt es an, damit Nachfolge gelingt? Ich denke, so weit zumindest meine Erfahrungen, dass man die eigene Subjektivität und die der anderen erkennen und akzeptieren muss. Es gibt kein objektives Richtig oder Falsch, auch Fakten können anders interpretiert und somit aus ihnen unterschiedliche Schlüsse gezogen werden.
Wenn man das erkannt hat und wirklich die Fähigkeit zur Selbstreflexion entwickelt, auch wenn dies für das eigene Ego manchmal schmerzhaft ist, dann ist schon viel gewonnen. Die Wahrscheinlichkeit, sich in scheinbar unauflösbare Familien- und Generationenkonflikte zu verwickeln, nimmt durch Begleitung ab. Die Erkenntnisse aus meiner Forschung sollen aber nicht nur andere anregen, ihre Nachfolge in die Hand zu nehmen und sich bewusst mit sich selbst auseinanderzusetzen, sondern sie spielen auch für meine eigene Nachfolge und die meiner Familie in der Weiterentwicklung des Familienunternehmens eine zentrale Rolle.
Info
Erwin Sterling, Geschäftsführer, Sterling GmbH, 20 Mitarbeitende
